Zum Zeitpunkt der Errichtung des Lindenau-Museum Altenburg im Jahre 1876 war die elektrische Beleuchtung in Gebäuden noch nicht Stand der Technik. Jedoch wurde die Tageslichtbeleuchtung von Museen seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Fachkreisen intensiv diskutiert. Es hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits Typen herausgebildet, so dass die in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entstandenen Museumsbauten hinsichtlich der Tageslichtbeleuchtung ähnliche Merkmale aufweisen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Tageslichtbeleuchtung im Lindenau-Museum-Altenburg im Sinne der Anforderungen aus der Bauzeit grundsätzlich vernünftig ausgelegt ist und gut funktioniert.

Der heutige Wissensstand um die objektschädigende Wirkung der Strahlung und der Wunsch, die ausgestellten Kulturschätze auch für zukünftige Generationen zu bewahren, haben der Begrenzung der objektschädigenden Strahlung einen hohen Stellenwert zukommen lassen. Dabei unterscheiden sich die konservatorischen Anforderungen je nach Ausstellungsgut und auch nach der Vorexposition der Objekte. Während in der Bauzeit die Versorgung mit Tageslicht an erster Stelle stand, führt der heute in den Vordergrund gerückte Schutz vor objektschädigender Strahlung in den Seitenlichtkabinetten im Betrieb des Hauses zu einem weitgehenden Ausschluss des Tageslichts, so dass das Haus, obwohl es alle Voraussetzungen der Tageslichtbeleuchtung mitbringt, zu großen Teilen künstlich beleuchtet wird. Dieses ist nicht nur in Bezug auf die Qualität der Beleuchtung ein Dilemma, sondern auch aufgrund des hohen Energieumsatzes der künstlichen Beleuchtung, der hohe Betriebskosten mit sich bringt, nachteilig. Die Aufgabe bestand darin, den Bestand zu untersuchen und Potenziale für die Sanierung aufzuzeigen.

Das Foto zeigt ein Seitenlichtkabinett im Eck des Gebäudes bei bedecktem Himmel und zurückgezogenen Vorhängen. Mit dieser Einstellung der Tageslichtsysteme unterscheidet sich das Beleuchtungsniveau der unterschiedlichen Wände deutlich voneinander.
Das Foto zeigt ein Seitenlichtkabinett im Eck des Gebäudes bei bedecktem Himmel und zurückgezogenen Vorhängen. Mit dieser Einstellung der Tageslichtsysteme unterscheidet sich das Beleuchtungsniveau der unterschiedlichen Wände deutlich voneinander.

 

Auftraggeber: Ingenieurbüro Bauklimatik, Dresden

Bearbeitungszeitraum: 2015