Der Entwurf der Architekten Schneider + Schumacher für den Gartensaal hatte von vornherein eine starke, bildgebende Kraft. Die Wahrnehmung der Wölbung des Bodens wurde durch die zur Mitte zunehmende Größe der runden Dachoberlichter noch verstärkt. Für den Innenraum ergibt sich ebenfalls ein Ansteigen des Tageslichtniveaus zur Mitte hin aufgrund der hier größeren Dachoberlichter. Zuerst ging es darum, die Größe der Dachoberlichter hinsichtlich des Tageslichtniveaus zu prüfen. Dabei waren die Verglasungs- und Sonnenschutzsysteme von vornherein einzubeziehen. Für die Dachoberlichter drängt sich die Bezeichnung „Lichtauge“ auf und so lag es nahe, das Sonnenschutzsystem als Iris zu verstehen. Eine Fotoblende dieser Größe erschien im Rahmen der Möglichkeiten des Projektes technisch nicht umsetzbar, so dass auf ein konventionelles System zurückgegriffen wurde. Eine Folge mehrerer Behänge kann vor die „Lichtaugen“ gefahren werden und das Tageslicht so in mehreren Stufen mindern. In der Analogie des Auges erfolgt das Schließen des Sonnenschutzes somit durch das Augenlid. Die Planung erfolgte mit einem Tageslichtmodell. Das Foto unten zeigt eine Aufnahme des Museumsraumes im Tageslichtmodell.
Architektur: Schneider + Schumacher; Lichtplanung: Licht Kunst Licht AG; daylighting.de hat im Auftrag der Licht Kunst Licht AG an der Tageslichtbeleuchtung gearbeitet.
Die Erweiterung des Städel Museums in Frankfurt am Main wurde 2013 mit dem Jurypreis Tageslicht des Deutschen Lichtdesign Preises gewürdigt.